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Das Stammlager VI F war ein Lager für Kriegsgefangene während des Zweiten Weltkrieges in Bocholt, ab Ende 1944 in Münster.Die Stammlager im Wehrkreis VI (Münster)Im Deutschen Reich bestanden 17 Wehrkreise, die mit römischen Ziffern bezeichnet waren. Die Stammlager (Stalags) trugen die Ziffer ihres Wehrkreises und in der Reihenfolge ihrer Aufstellung einen Großbuchstaben. Im Wehrkreis VI (Münster) bestanden die Lager VI A Hemer, VI B Neu Versen (bei Meppen), VI C Bathorn (in der Grafschaft Bentheim), VI D Dortmund (Westfalenhalle), VI F Bocholt, VI G Bonn (Duisdorf), VI H Arnoldsweiler (im Kreis Düren), VI J Fichtenhain (bei Krefeld) und VI K Senne (bei Paderborn). Grundsätzliche Regelungen über Aufbau, Organisation und Funktion der Gefangenenlager regelte das Oberkommando der Wehrmacht in speziellen Dienstvorschriften.Lager der „Österreichischen Legion“Das Kriegsgefangenenmannschaftsstammlager VI F befand sich auf einem heute zum Stadtwald gehörenden Gelände Bocholts, das ursprünglich dem Bocholter Reit- und Fahrverein e. V. gehört hatte. 1935 wurde dort durch das Hilfswerk Nord-West der NSDAP ein Auffanglager für rund 1.000 nach dem Juliputsch aus Österreich geflohene SA-Männer errichtet, die sogenannte „Österreichische Legion“, das zwei ehemalige Legionäre 1940 in einer Dokumentation als „schönes, wenn nicht gar schönstes Lager, was jemals Legionäre bewohnten“, bezeichneten. Randale der österreichischen SA-Männer war in Bocholt an der Tagesordnung. Durch sie wurde so z. B. das Kolpingdenkmal vor der St.-Georg-Kirche in Bocholt beschädigt und die vielen Bocholt-Besuche von Clemens August Kardinal von Galen aus Münster gestört.