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St. Maria in Lichtenklingen im hessischen Odenwald ist die rund drei Kilometer südlich von Siedelsbrunn und knapp zwei Kilometer östlich von Unter-Abtsteinach in einem Talschluss zwischen Hardberg (593,1 m ü. NN) und Stiefelhöhe (584 m ü. NN) am Waldrand befindliche Ruine einer Marienkultstätte. Das angeblich vorangegangene germanische oder keltische Quellheiligtum geht auf romantisch bzw. politisch motivierte Vorstellungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zurück.BaustrukturDer einschiffige, rechteckige Sakralbau hat ca. 15 m Länge und ca. 8 m Breite und ist mit einem quadratischen Chor von ca. 7,5 m Seitenlänge und einer vermutlich im 14. Jahrhundert angebauten Sakristei von ca. 5 m Seitenlänge versehen. Das aufgehende Mauerwerk ist noch sehr gut erhalten bzw. restauriert und vermittelt einen guten Eindruck vom ursprünglichen Aussehen des Bauwerks. Die vermuteten älteren Besiedlungsspuren konnten bislang nicht archäologisch nachgewiesen werden. Unterhalb der Kapelle befindet sich eine gefasste Quelle mit einem Lauftrog.Geschichte und WallfahrtWohl nach 1200 erfolgte vermutlich die Erbauung, nach anderen Auffassungen möglicherweise aber auch schon im 11. bzw. erst im 13. Jahrhundert. Um 1387 wurde die Kapelle erstmals urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert setzte nach der Reformation ihr Verfall ein und im späten 16. Jahrhundert kam es zur Nutzung als Steinbruch durch die Bevölkerung von Lindenfels.