WERKSSCHWIMMBADPROJEKTBESCHREIBUNGDaniel Milohnic (*1969) und Dirk Paschke (*1965): Werksschwimmbad, 2001, Überseecontainer, Holzdielen, Holzgeländer, Beckenmaße: 2,40 x 12 x 5 m, Kokerei Zollverein, EssenSTANDORTUNESCO-Welterbe Zollverein, Areal C [Kokerei], Mischanlage [C70]Ahrendahls Wiese, Kokereiallee 1745141 EssenSTADT, LAND, FLUSSMan gewöhnt sich schnell an die geteilten Städte, in denen sich immer nur ein kleines Stück der Persönlichkeit zuhause fühlen kann. Die unterschiedlichen Viertel, die immer nur eng begrenzte Lebensbedürfnisse befriedigen, nimmt man als selbstverständlich hin. Und man vergisst schnell, dass das nicht immer so war. Immerhin konnte in früheren Zeiten auch der Städter, noch ohne große Wege zurücklegen zu müssen, stets den permanenten Wechsel zwischen Natur und Kultur genießen. Zumindest solange, bis die Städte auszuufern begannen. Denn mit dem bis heute ungehinderten Fortschreiten dieser Entwicklung wär irgendwann der Punkt erreicht, an dem diese Möglichkeit nicht mehr bestand. Die gesunde Abwechslung zwischen natürlicher und bebauter Umwelt fand nicht mehr statt. Kontrasterfahrungen wurden in der gleichförmigen Ödnis moderner Städte immer seltener.Das „Werksschwimmbad" zeigt, wie leicht diese Entwicklung rückgängig zu machen ist. Mit der Errichtung eines Treffpunkts wurde dem, von industriellen Zweckarchitektur torverwerteten Raum, neues Leben eingehaucht. Mit seinen verschiedenen Möglichkeiten für die Besucher - Erholung, aktive Teilnahme, Badespaß - und seinem assoziativen Potential gelingt es dem „Werksschwimmbad", bei so gut wie allen Anwesenden das herzustellen, was sich in modernen Stadtlandschaften auf dem unweigerlichen Rückzug zu befinden scheint: die affektive Bindung an einen Ort, an dem der Mensch ansonsten oft nur noch als notwendiges Übel eine Rolle spielen darf.Text: Thomas Heinrich r.i.p. we love youLITERATURPetra Becker: Werksschwimmbad. In: Stiftung Zollverein [Hrsg.]: Kunstführer Zollverein. Essen 2011. S. 45-48.Werksschwimmbad. In: Babias, Marius/Waldvogel, Florian [Hrsg.:]: Arbeit, Essen, Angst. Ein Kunstprojekt der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.Kokerei Zollverein, Zeitgenössiche Kunst und Kritik. Essen 2001, S. 184-191Hafenbad 1999, Heiermann Verlag Frankfurt/M, Katalogförderung der FraSpa 1822, Britta Stephan, Thomas HeinrichLINKShttps://www.zollverein.de/angebote/werksschwimmbadhttps://kunstgebiet.ruhr/kunstform/skulpturen/werksschwimmbad/http://my-favorite-things.webmen.de/hafenbad/home.html
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Keywords: fine art